Wenn ein Goncourt-Preisträger sich an einen Krimi macht, dann kan man mit Fug und Recht davon ausgehen, dass dieser Krimi nicht nur klassische Dektektivgeschichten-Klischees zelebriert.

So auch hier: Rufins Geschichte vom desillusionierten französischen Konsulatsbeamten mit rumänischer Herkunft, äußerst seltsamen Modevorstellungen und großer Vorliebe für Kriminaluntersuchungen spielt in Conakry in Zentralfrika. Der Mord an einem reichen Franzosen auf seiner Jacht im Hafen bietet dem von (fast) niemanden respektierten, auf der Karriereleiter verrgessenen und äußerst gelangweilten Aurel Timescu endlich die Chance, auf eigene Faust zu ermitteln. Und das tut er voller Elan. Und es entspinnt sich ein tragikomische Geschichte voller Seitenhiebe auf die koloniale Vergangenheit und Gegenwart Frankreichs in Afrika. Rufin malt uns ein Kaleidoskop seltsamer Typen, die sich in dem System eingenistet haben, sodass neben der spannenden Krimihandlung ein literarisch gewitzter Blick in eine uns Deutschen eher unbekannte Welt geboten wird. Dass Rufin als ehemaliger Diplomat weiß, wovon er spricht, macht die Lektüre umso reizvoller. Ein sehr lesenswerter Krimi der etwas anderen Art...!