Mein Favorit des Frühjahrs, über den ich hier seitenlang schwärmen könnte. Mal gucken, ob ich das in der Kürze hinkriege. "Hard Land" ist ein klassischer Coming-of-Age-Roman - spielt in einer amerikanischen Kleinstadt - ist eine Vergangenheitsreise in die Achtziger und ein Füllhorn voller herrlicher Literatur-, Film-, Musikzitate aus der Zeit.

Das magische Wort ist "Euphancholie", eine Mischung aus euphorischer Lebens- und Liebesfreude und melancholischer Traurigkeit und Trauer, zwischen deren Polen der 16jährige Sam hin- und herpulst. Seine Geschichte erzählt Wells im Sommer 1985: wie der Einzelgänger den Job im abgewirtschafteten Kino bekommt, sich in die ältere Kirstie verliebt, wie er Freunde findet und dabei mit dem Leiden seiner todkranken Mutter zurecht kommen muss.

In klarem, leichtem Stil schreibt Wells - und dadurch berührt uns diese Geschichte umso mehr. Denn die kluge Komposition des Romans und seine erzählerische Raffinesse wirken nicht verkünstelt, sondern stärken nur unser Lese-Vertrauen in seinen Autoren, sodass man sich diesem wunderbaren Roman genussvoll hingeben kann. Nach "Fast Genial!" und "Vom Ende der Einsamkeit" der dritte Roman von Benedict Wells, von dem ich restlos begeistert bin.