Sicher kein Zufall, dass der Historiker Reinhardt mitten in Corona-Zeiten die Pest-Katastrophe vor fast 700 Jahren aufarbeitet. In drei Teilen nähert er sich der damaligen Pandemie, einer echten Katastrophe, und erzählt zunächst, was damals eigentlich passiert ist, dann wie die damaligen Menschen darauf reagiert haben: was sie berichtet haben, wie die Überlebensstrategien waren, wer profitiert und wer verloren hat. Und Teil 3 erkundet dann, wie die Menschen nach der Pest weiterlebten, welche sozialen Veränderungen es gab, wie innovativ oder restaurativ man die Erfahrungen verarbeitete.

Natürlich geht Reinhardt auf die Parallelen und Unterschiede zu Corona ein, das macht den besonderen Reiz dieses überaus gut lesbaren Sachbuchs aus. Denn die Parallelen zu damals liegen vor allem in den Reaktionen der Menschen auf die Pandemie, nicht etwa in der Krankheit selbst. Diese Erkenntnis aus der Vergangenheit fand ich durch aus hilfreich beim Blick auf die Gegenwart...