0

Das dritte Licht

Das Buch passt eigentlich ganz und gar nicht zu meinen Lesegewohnheiten. Vielleicht bin ich deswegen so begeistert und sehr glücklich, diesen Ausflug gemacht zu haben.

An einem frühen Morgen im Sommer wird ein Mädchen von ihrem Vater zu den Kinsellas gefahren. Entfernte Verwandte, mehr Bekannte als Familie, aber mit noch genug Familienbanden, um die Tochter für einige Wochen abzuschieben. Der Vater verabschiedet sich von seiner Tochter gleichgültig und verlässt den Bauernhof der Kinsellas. Zunächst ist sie ihren neuen Gastgebern gegenüber etwas scheu. Dann entwickelt sich aber mehr und mehr eine emotionale Verbindung zwischen der Familie auf Zeit.
Claire Keegan schreibt ruhig sowie lakonisch aus der Perspektive des Mädchens. So beginnt der Leser zu ahnen, dass ein dunkles Geheimnis verborgen liegt, ohne aber direkt darauf gestoßen zu werden...
Ich konnte mich von Anfang an gut in die Geschichte einfühlen. Vor allem der Schreibstil hat mir sehr zugesagt. Man erlebt die Geschichte aus der Perspektive des Mädchens, kann aber als Erwachsener mehr Wahrnehmen als direkt geschrieben wurde. Die Hintergründe setzen sich fast wie ein Puzzle zusammen.

Das Buch ist herrlich hochwertig aufgemacht und mit 100 Seiten ein Lesevergnügen für ein oder zwei gemütliche Abende. Auf jeden Fall 100 mal besser als alles, was die Mattscheibe so hergibt ;-)

Kategorie: Roman